Namenforschung und -beratung in Leipzig blickt auf eine lange Tradition zurück. Wir finden heraus, wie bestimmte Namen entstanden sind und was sich hinter ihnen verbirgt. Unsere Fachleute erklären Namen und teilen ihr namenkundliches Wissen im Wahlbereich mit den Studentinnen und Studenten sowie auf diversen Social Media.

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Namenforschung an der Universität Leipzig – zwischen Tradition und Moderne, Foto: NBS

Die Namenberatungsstelle an der Alma Mater Lipsiensis

Die Namenberatungsstelle wurde im Rahmen der Abteilung Deutsch-Slavische Namenforschung an der Universität Leipzig bereits in den 1960er Jahren eingerichtet. Seither hat sich die Beratungsstelle stetig weiterentwickelt: Kompetenzen wurden ausgebaut, die Bibliothek wurde ständig erweitert. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs arbeiten als ausgebildete Namenforschende für die Namenberatungsstelle. Diese Nachwuchsförderung war auch nötig, stieg doch das Interesse an namenkundlicher Beratung um die Jahrtausendwende durch erhöhtes Medieninteresse enorm an. Seither wird vor allem unser Wissen über Familiennamen von einem breiten Publikum, über Deutschlands Grenzen hinaus, geschätzt.

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Die Namenberatungsstelle ist eng mit der Universität Leipzig verbunden, Foto: NBS

Namenforschung in Leipzig

Namenforschung oder Onomastik hat eine lange Tradition an der Universität Leipzig. Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden hier interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprojekte durchgeführt. Zahlreiche Veröffentlichungen und wissenschaftliche Tagungen sowie Leipzig als Austragungsort des 15. Weltkongresses für Onomastik zeugen davon.

Onomastik studieren

Seit 1953 wurde zunächst unter Prof. Dr. Rudolf Fischer, anschließend unter Prof. Dr. Ernst Eichler und Prof. Dr. Hans Walther eine moderne, international hoch angesehene Onomastik aufgebaut, die 1993 eine eigene Professur – die einzige für Namenforschung im deutschen Sprachraum – erhielt. Diese hatte bis zum Jahr 2000 Prof. Dr. Karlheinz Hengst und bis 2008 Prof. Dr. Jürgen Udolph inne. Onomastik erfreut sich derzeit als Wahlfach großer Beliebtheit. Jeweils im Wintersemester findet das Modul „Einführung in die Namenforschung“ statt, dem sich das Modul zu „Personennamen“ anschließt.

70 Jahre Namenforschung und Namenberatung. Eine kleine Chronik

Eine detaillierte Auflistung von 70 Jahren Namenforschung und Namenberatung erstellten Dietlind Kremer, Karlheinz Hengst und Dieter Kremer für den 14. Band der Reihe Onomastica Lipsiensia.

1951/1952

Erste organisatorische Schritte zur Institutionalisierung der Namenforschung, zunächst im Rahmen der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften durch Ludwig Erich Schmitt (Germanistik) und Reinhold Olesch (Slawistik).

1953

Nach der Berufung von Rudolf Fischer im Herbst erste Seminare zur Einführung in die germano-slawistische Namenforschung.

1954

Erteilung des Forschungsauftrages „Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte“ an Rudolf Fischer (Slawistik) und Theodor Frings (Germanistik) seitens des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR. Zu Koordinatoren der Arbeiten werden Ernst Eichler (Slawistik) und Hans Walter (Germanistik und Geschichte) bestimmt. Hans Walther wird mit der Geschäftsführung beauftragt.

1955

Erweiterung des ernsthaften Interessentenkreises an namenkundlicher Forschung durch Vertreter aus Hoch- und Fachschulen. Es sind vor allem Absolventen der Universitäten Jena und Leipzig. Es entsteht die „Leipziger namenkundlichen Arbeitsgruppe“ unter Leitung von Rudolf Fischer. Hauptamtlich arbeitet von 1956 bis 1962 Horst Naumann (Germanistik) mit.

1956

Gründung der Schriftenreihe „Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte“ durch Theodor Frings Frings und Rudolf Fischer.

Erste Jahrestagung der Leipziger namenkundlichen Arbeitsgruppe – von da an jährlich bis zur Gründung der Gesellschaft für Namenkunde/GfN 1990.

1959

Eichler, Ernst: Zur Funktion der Ortsnamenkunde im Russischunterricht, in: Fremdsprachenunterricht 3, 553-556 [Erstmals werden Toponyme slawischer Herkunft im Deutschen in ihrer Nutzbarkeit für die Wortschatzarbeit im Unterricht vor Augen geführt.]

1959/1960

Wolfgang Fleischer, 1956-1959 Wissenschaftlicher Assistent von Theodor Frings am Germanistischen Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig (KMU), Dozent am Institut für Deutsche und Germanische Philologie der KMU und Mitglied der namenkundlichen Arbeitsgruppe veröffentlicht: Wie nennen wir unser Kind? Einige Bemerkungen zur Rufnamengebung im Deutschen (in: Sprachpflege 8 (1959), 132-134) und Woher kommen unsere Familiennamen? (in: Sprachpflege 9 (1960) 6-9).

1961

Beginn der fortan regelmäßigen Forschungsseminare jeweils freitags am Nachmittag für einen breiten Kreis von überwiegend auswärtigen Teilnehmern, die an namenkundlichen Dissertationen arbeiten.

1962

Leipziger namenkundliche Arbeitsgruppe [Rudolf Fischer, Ernst Eichler, Horst Naumann, Hans Walther]: Wegweiser zur Namenforschung. Von Friedrich Engels bis in die Gegenwart, Halle (Saale) [„Dieses Buch, eine Einführung in den Komplex der Namenforschung, möchten wir Lesern aus beiden Teilen unseres Vaterlandes in die Hände legen, die ihr Wissen um das gemeinsame sprachliche Erbe und um die geschichtliche Verbindung Deutschlands mit seiner Nachbarschaft vertiefen wollen.“ (S. 3)].

Dr. Horst Naumann wechselt von Leipzig an die spätere Pädagogische Hochschule Zwickau.

1963

Fischer Rudolf / Eichler, Ernst / Naumann, Horst / Walther, Hans: Namen deutscher Städte. Berlin 1963 (= WTB 10) [„Dieses Taschenbuch soll in möglichst gemeinverständlicher, aber wissenschaftlich begründeter Weise einen Überblick über das sprachliche Erbe geben, das in Namen deutscher Städte enthalten ist." (S. 5)]. 

Erste Dissertation zu Rufnamen: Volkmar Hellfritzsch, Vogtländische Personennamen. Untersuchungen am Material der Kreise Plauen und Oelsnitz, Universität Leipzig 1963, 688 S.

1964

Erstes Heft der Informationen der Leipziger namenkundlichen Arbeitsgruppe, ab 15/1969: Namenkundliche Informationen, erscheint.

Fleischer Wolfgang: Die deutschen Personennamen. Geschichte, Bildung und Bedeutung. Berlin: Akademieverlag [eine Einführung in die Personennamenforschung „sowohl für die breite interessierte Öffentlichkeit als auch für den anspruchsvolleren Fachmann“, mit einem Abschnitt „Wie nennen wir unser Kind?“]

Heinrich, Herbert / Küfner, Ruth: Gefragte Vornamen, Sonderveröffentlichung der Zeitschrift Sprachpflege, Leipzig: Bibliographisches Institut.

Naumann, Horst: Zu Fragen moderner Namengebung, in: Leipziger Abhandlungen zur Namenforschung und Siedlungsgeschichte II. Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, 13. Jahrgang, 387-390.

1965

Gründung der Schriftenreihe Onomastica Slavogermanica der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Universität Wrocław/Breslau [„Auch die Personen- und Familiennamen wurden Gegenstand ausgreifender Untersuchungen (…) das Leipziger Kollektiv erbrachte auch populärwissenschaftliche Publikationen, um in breitesten Schichten den Sinn für unser sprachliches Erbe wachzurufen“].

Rosenkranz, Heinz: Zur Geschichte der Rufnamen im Vogtland von 1200 bis 1600, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, 14. Jahrgang, Beiheft 1, 131-141.

Einstellung von Diplomslawist Johannes Schultheiß, der sich zunehmend mit dem Thema Vornamengebung beschäftigt. Er übernimmt (bis 1989) die seit 1972 von H. Heinrich, R. Küfner und K. Paul gestaltete „Namenecke“ in der Zeitschrift Sprachpflege, schreibt die ersten Namengutachten zu Vornamen, stellt den Kontakt zu Standesämtern her und legt damit auch den Grundstein zur Datenbank in Form von Zettelkästen.

Hengst, Karlheinz: Namenkunde und Fremdsprachenunterricht. Zur Bedeutung der Toponomastik für den Fremdsprachenunterricht, in. Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Leipzig, GSR 14, 123-129, und in Fremdsprachenunterricht 9, 388-399 [Weist Möglichkeiten zur Nutzung speziell slawischer Namen im Deutschen für den Fremdsprachenunterricht aus].

1966

Paul, Karl: Das kleine Vornamenbuch. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut [erstes Vornamenbuch der DDR, „zur Herausgabe des vorliegenden „Kleinen Vornamenbuches“ hat sich der Verlag auf Grund der zahlreichen Anfragen der Standesämter und junger Eltern, in denen häufig der Wunsch nach einem Vornamenverzeichnis zum Ausdruck kam, entschlossen. Selbstverständlich konnten nicht alle Namen, nach denen gefragt wurde, aufgenommen werden, weil dadurch das gesteckte Ziel weit überschritten worden wäre und weil sich unter den Anfragen zahlreiche Namen befanden, die nur vereinzelt verlangt wurden, also keinen größeren Kreis interessieren. Viele Namen waren auch so ausgefallen, daß sie nicht in den Rahmen dieses Verzeichnisses passten“], 10 Neuauflagen bis 1976.

Tagung am Pädagogischen Institut Zwickau: Namenkunde und Schule.

1967

Zwischen 1967 und 1970 werden von Studenten des Pädagogischen Instituts Zwickau umfangreiche Erhebungen zur modernen Rufnamengebung vorgelegt, die seither immer wieder eingesehen und in Leipziger Publikationen ausgewertet wurden.

1969

Umbenennung des bisherigen „Leipziger namenkundlichen Forschungsgruppe“ in „Forschungskollektiv Namenkunde“.

1970

Neumann, Isolde: Obersächsische Familiennamen. I. Die bäuerlichen Familiennamen des Landkreises Oschatz, Berlin: Akademie Verlag [Dissertation von 1964].

1971

Autorenkollektiv [13 Forscher aus Berlin, Erfurt, Jena, Leipzig und Zwickau]: Namenforschung heute. Ihre Ergebnisse und Aufgaben in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin: Akademie-Verlag [„Namenforscher der Deutschen Demokratischen Republik geben in diesem Abriß einen allgemeinverständlich gehaltenen Querschnitt durch ihren Wissenschaftsbereich. Aufbauend auf den Leistungen vieler Generationen und dem Ertrag eigener Arbeiten wollen sie im Unterschied zu den fachwissenschaftlich gehaltenen Publikationen des Akademie-Verlages hier einem breiteren Leserkreis eine Handreichung für ein tieferes Eindringen in die Problematik der Eigennamen bieten“ (3), „Das Leipziger Forschungskollektiv Namenkunde hat sich stets bemüht, einen möglichst großen Kreis von Wissenschaftlern und Laien für die Namenforschung und ihre Ergebnisse zu interessieren.“ (110)].

1972

In der Zeitschrift Sprachpflege. Zeitschrift für gutes Deutsch erscheint die Rubrik „Unsere Namenecke“ [Hier wird einerseits zu interessanten, neuen aber auch zu merkwürdigen bzw. fremden oder unbekannten Rufnamen Stellung bezogen, und es wird über neue eingetragene Namen des Jahres berichtet. Oftmals sind es gerade die fremden Namen, die von Johannes Schultheis dort behandelt werden: Medina, Mary-Ann, Colleen, Jeanny, Dexter, Hiskia, Gudrid und Moon waren beispielsweise Thema im Heft 1988/2: 23].

Schultheiss, Johannes: Zum Namenrecht in der DDR, Vortrag auf dem Namenkundlichen Kolloquium am 27.10. 1972 anlässlich des 50. Geburtstages von Wolfgang Fleischer.

1973                     

Witkowski, Teodolius: Personennamengebung und Personennamengebrauch in der DDR, in: Namenkundliche Informationen 23, 7-14.

Eichler, Ernst / Fleischer, Wolfgang / Große, Rudolf / Neubert, Albrecht / Walther, Hans (Hgg.): Der Name in Sprache und Gesellschaft, Berlin: Akademie-Verlag [Hier wird den Personennamen, vor allem den Rufnamen größere Aufmerksamkeit geschenkt, so bei Horst Naumann, Entwicklungstendenzen in der modernen Rufnamengebung in der Deutschen Demokratischen Republik, 147-191. Vollständige Namenlisten für den Zeitraum von 1924 bis 1969 aus Orten im Süden der DDR bildeten eine wichtige Grundlage für Untersuchungen zu Namenmoden, das Aufkommen, Anwachsen und Verlorengehen von Namen und überhaupt zum Thema „Vornamengebung in der DDR“. Sie bilden zugleich den Grundstock der Datenbank zu Vornamen in der Namenberatungsstelle.]

1974

Gläser, Rosemarie: Sprachliche Probleme bei der Beurkundung englischer Vornamen im Deutschen, in: Namenkundliche Informationen 25, 14-21 [„bei der Beratung der Standesämter der DDR bei der Beurkundung von Vornamen leisten das Forschungskollektiv Namenkunde an der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft der Karl-Marx-Universität und die Arbeitsgruppe Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR seit geraumer Zeit eine wichtige Öffentlichkeitsarbeit. Als Zweig der Sprachwissenschaft hat die Namenforschung nicht nur theoretische, sondern auch praktische Aufgaben zu lösen. Zu den letzteren gehören Gutachten für Vornamen, Orts-, Straßen- und Warennamen“ (14)].

Tagung Name, Geschichte und kulturelles Erbe.

1975

Der seit 1961 habilitierte Slawist Ernst Eichler wird zum ordentlichen Professor für Tschechische Sprache berufen und leitet weiterhin die onomastische Forschung.

1977

Naumann, Horst, unter Mitwirkung von Gerhard Schlimpert und Johannes Schultheis: Vornamen heute. Fragen und Antworten zur Vornamengebung. Anett oder Annette? Eike- Junge oder Mädchen? Leipzig: VEB Bibliographisches Institut, Neuauflage 1979 [„Mit dieser Publikation wird zugleich einem wichtigen Anliegen breiter Kreise unserer Bevölkerung Rechnung getragen. Ratsuchende Eltern, Standesämter und namenkundlich interessierte Laien wenden sich in zunehmendem Maße an die beiden namenkundlichen Beratungsstellen in Leipzig und Berlin. Sie wollen wissen, ob dieser oder jener Vorname gebräuchlich ist, in welcher Schreibung er amtlich registriert werden kann oder welcher Sprache er zuzuordnen ist. Dies zeugt von einem sehr lebhaften Interesse für Vornamen. Daher haben wir uns bemüht, auf viele Fragen eine Antwort zu geben“ (6)].

1978

Naumann, Horst / Schlimpert, Gerhard / Schultheis, Johannes: Das kleine Vornamenbuch, Leipzig: VEB Bibliographisches Institut [„Eltern, die nach einem Vornamen für ihr Kind suchen, Lehrer, die die Vornamen ihrer Schüler erklären müssen, Laien, die sich für namenkundliche Fragen interessieren, und Standesämter, denen die oft mit großen Schwierigkeiten verbundene Pflicht der amtlichen Registrierung gewünschter Vornamen zufällt, zählten zu den häufigsten Benutzern des von 1966 bis 1976 in zehn Auflagen erschienenen „Kleinen Vornamenbuches“ von Karl Paul, den der Tod daran hinderte, seine Arbeit an diesem Buch fortzusetzen. (7)].

Mit Wirkung vom 1. September 1978 erhält Doz. Dr. sc. Hans Walther vom Minister für Hoch- und Fachschulwesen der DDR die Berufung als außerordentlicher Professor [In seinem Nachlass finden sich unzählige Briefe mit Namenerklärungen zu ganz unterschiedlichen Namenarten: Namenforschung heruntergebrochen in allgemeinverständliche Formulierungen für „allgemeine Leser“. Auch in Tageszeitungen erscheinen wiederkehrend namenkundliche Abhandlungen von ihm, verstanden im Sinne einer Öffentlichkeitsarbeit.]

1979

Haustein, Jana: Entwicklungstendenzen der deutschen Gegenwartssprache, aufgezeigt am anthroponymischen Material im Süden der Deutschen Demokratischen Republik, Diss. PH Zwickau. [Das Thema dieser in Zwickau ersten Dissertation zu Vornamen wurde von Horst Naumann vergeben, damals externes Mitglied der Leipziger namenkundlichen Forschungsgruppe].

Hellfritzsch, Volkmar: Die Eigennamen als grammatisch-orthographischer und wortkundlicher Stoff des Muttersprachunterrichts, Diss. PH Zwickau. 319 S. [Zeigt Anwendungsmöglichkeiten u. a. auch von Ergebnissen der Personennamenforschung für den Unterricht in der Schule].

Eichler, Ernst / Walther, Hans: 25 Jahre Namenforschung in der Deutschen Demokratischen Republik (1954-1979), in: Namenkundliche Informationen 36: 5-9 [„Als bisher ebenfalls noch wenig erschlossen kann der Personennamenschatz der südlichen DDR bezeichnet werden. Hier liegen bisher nur drei Kreisbearbeitungen vor (Vogtland, Oschatz, Altenburg). Künftig werden wir uns -überlieferungsbedingt- stärker dem Personennamengut einiger ausgewählter Großstädte zuwenden." (4)]

1980

Das Leipziger Forschungskollektiv wird zum eigenständigen „Wissenschaftsbereich Namenkunde“ der Sektion Theoretische und Angewandte Sprachwissenschaft (TAS) der Karl-Marx-Universität.

„Die der Forschungsstelle für Namenkunde angeschlossene an der Sektion TAS der KMU angeschlossene VORNAMENBERATUNGSSTELLE für die Südbezirke der DDR hat im Jahr 1979 610 Anfragen bearbeitet (…) Populärwissenschaftliche namenkundliche Vorträge unter dem Thema „Die Qual der Wahl“ wurden von Prof. Dr. H. NAUMANN und Dr. J. SCHULTHEIS gemeinsam in Glauchau, Leipzig und Zwickau gehalten.“ In: Namenkundliche Informationen 37, 80

Horst Naumann / Gerhard Schlimpert / Johannes Schultheis: Das Kleine Vornamenbuch,

Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. In sehr kurzem Abstand erscheinen mehrere Auflagen.

Ickert, Alfred: Slawische Familiennamen der Stadt Dresden im 19. Jahrhundert, Diss. Universität Leipzig 1980., 676 S.

1981

Rosenkranz, Heinz: Rufnamen in Thüringen von 1926 bis 1933, in: Namenkundliche Informationen, Beiheft 3, 86-94.

Neumann, Isolde: Obersächsische Familiennamen, II. Die Familiennamen der Stadtbewohner in den Kreisen Oschatz, Riesa und Großenhain bis 1600, Berlin. Akademie Verlag.

1982

„Die dem Wissenschaftsbereich Namenforschung an der Sektion TAS der KMU angeschlossene VORNAMENBERATUNGSSTELLE für die Südbezirke der DDR hat im Jahr 1981 580 Anfragen beantwortet“, in: Namenkundliche Informationen 41, 90.

1983

Im Jugendprogramm des DDR-Rundfunks DT64, wird am 21. Oktober 1983 ausführlich über die Arbeit der „Vornamenberatungsstelle der Karl-Marx-Universität“ berichtet. Als Folge davon erreichen die Universität unzählige Anfragen zu Vornamen.

Auch die auflagenstärkste Wochenzeitung der DDR „Wochenpost“ berichtet in der Ausgabe 53/1983 unter dem Titel „Mitleid mit Schenewieve“ über die Vornamenberatungsstelle in Leipzig, was wiederum einen Ansturm von Leserbriefen bzw. Anfragen auslöst, da die Adresse der Arbeitstelle abgedruckt wird. Im Artikel heißt es „Leipzigs Chef-Onomastiker Dr. Schultheis sagt: „Als wir damals mit der Sache anfingen, ahnten wir nicht, was da alles auf uns zukommen würde.“ Inzwischen sind etwa zehntausend mögliche Vornamen registriert“.

Unter identischem Titel (wie 1977) „Vornamen heute“ Fragen und Antworten zur Vornamengebung. Yvonne oder Ivonne? Helge-Junge oder Mädchen? erscheint von den drei Autoren Horst Naumann, Gerhard Schlimpert und Johannes Schultheiß eine offensichtlich überarbeitete Neuausgabe, die aber im Impressum als 1. Auflage deklariert wird. Später im Text heißt es „Diese Publikation erschien erstmals 1977. Im Zusammenhang mit der 1982 erschienenen Neubearbeitung des „Kleinen Vornamenbuches“ führte die Überarbeitung der Kapitel 1-3 zu dieser erweiterten Neuausgabe“ (8). Im Unterschied zu 1977 werden nun aber im Vorwort die Postadressen der beiden Vornamenberatungsstellen in der DDR genannt. Das geschah vermutlich, um die weiterhin an das VEB Bibliographische Institut gerichteten Namenanfragen an die „Karl-Marx-Universität Leipzig, Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft, Vornamenberatungsstelle, 7010 Leipzig, Karl-Marx-Platz 9 bzw. an die Akademie der Wissenshaften der DDR, Zentralinstitut für Sprachwissenschaft. Arbeitsgruppe Namenforschung in Berlin „umzuleiten“. Eine zweite und dritte unveränderte Auflage des Werkes erscheint der erschien im Jahr 1986 bzw. 1988.

1984

XV. Internationaler Kongress für Namenforschung vom 13. bis 17. August, an der Universität Leipzig unter dem Generalthema: DER NAME IN SPRACHE UND GESELLSCHAFT. Das Programm verläuft in sieben Sektionen, 364 Personen nehmen teil. Neben 7 Plenarvorträgen werden 256 Referate gehalten. In der Sektion 2: „Soziolinguistische Differenzierung der Eigennamen und Namenpragmatik“ beteiligen sich 44 Forscher, besondere Aufmerksamkeit gilt der Vornamengebung (Motive, Tendenzen, Einflüsse fremder Sprachen usw.).

[Im ersten Plenarvortrag spricht Friedhelm Debus (Kiel) „Zur Pragmatik von Namengebung und Namengebrauch in unserer Zeit“. Seine Ausführungen im Teil III beziehen sich auf eigenes, durch Fragebögen erhobenes Material zur Vornamengebung und wertet insbesondere die von Eltern genannten Motive der Namengebung aus, klassische Themen also der Öffentlichkeits- und Beratungsarbeit, die insgesamt nach diesem Kongress eine Aufwertung erfahren. Wurden Namenanfragen bis dahin an der Karl-Marx-Universität von allen Mitarbeitern (quasi nebenbei) mit erledigt, so spezialisieren sich nun Mitarbeiter auf die stark angestiegene Zahl von Vornamenanfragen (J. Schultheis, S. Kahlert, L. Jacob, D. Krüger). Wie wichtig Ergebnisse der Namenforschung für die Namenberatung sind, zeigte auch der Vortrag von Horst Naumann, Soziolinguistische Aspekte der Namengebung und des Namengebrauchs in der Deutschen Demokratischen Republik. Der Beitrag von H. Schönfeld, Vornamengebung und Vornamengebrauch aus soziolinguistischer Sicht, wurde 1985 zusammen mit anderen Beiträgen der Teilnehmer aus der DDR veröffentlicht in: Ernst Eichler / Hans Walther / Inge Bily: Beiträge zur Onomastik II (= Linguistische Studien, Reihe A, Arbeitsberichte), Berlin, 346-350].

[„Ähnlich wie bei den Familiennamen geht es auch bei den V o r n a m e n einerseits um die Sammlung und Sichtung (…) und die systematische Aufbereitung, andererseits um die populärwissenschaftliche Aufklärungs- und Beratungstätigkeit (…), die bis hin in die „Namenecke“ der Zeitschrift „Sprachpflege“ und in eine relativ umfassende Vortragstätigkeit ausstrahlte. Sammlung, Sichtung und systematische Aufbereitung führten zur Erkenntnis spezifischer N a m e n m o d e n in einzelnen Zeitabschnitten, bei bestimmten sozialen Schichten und Gruppen.“, in: Namenkundliche Informationen 45, 47].

1985

„Die dem Wissenschaftsbereich Namenforschung an der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft (TAS) angeschlossene VORNAMENBERATUNGSSTELLE für die Südbezirke der DDR hat im Jahre 1985 1100 Anfragen beantwortet“, in: Namenkundliche Informationen 48, 93.

1986

Eichler, Ernst / Walther, Hans: Städtenamenbuch der DDR, Leipzig: VEB Bibliographisches Institut [Erfasst sind "diejenigen Siedlungen, die heute die amtliche Bezeichnung einer 'Stadt' führen". Erläutert wird jeweils allgemeinverständlich die "Namenentstehung und Namenentwicklung" (7)].

1987

„Am 1. September 1987 nimmt Dietlind Hoch ihre Tätigkeit als Assistentin im WB Namenforschung der Sektion TAS der KMU auf. Am 20. Mai 1987 führt die Vornamenberatungsstelle des WB Namenforschung (vertreten durch Dr. J. Schultheis) mit leitenden Mitarbeitern des Personenstandswesens der Stadt Leipzig einen Erfahrungsaustausch über Probleme der Vornamengebung und -beurkundung durch. Diese Form der gegenseitigen Information soll fortgeführt werden“, in: Namenkundliche Informationen 52, 97.

Zwei vornamenkundliche Diplomarbeiten werden verteidigt:

Johannes, Kerstin: Probleme bei der Beurkundung von Vornamen englisch- und romanischsprachiger Herkunft (Sektion TAS).

Solluntsch, Marit: Tendenzen der modernen Rufnamengebung im Landkreis Leipzig (Sektion Germanistik und Literaturwissenschaften).

1988

„Die dem Wissenschaftsbereich Namenforschung an der Sektion TAS der KMU angeschlossene VORNAMENBERATUNGSSTELLE für die Südbezirke der DDR hat im Jahre 1987 1200 Anfragen beantwortet (…) Am 19. September fand in Leipzig ein Erfahrungsaustausch der Vornamenberatungsstelle des WB Namenforschung (vertreten durch K. Kahlert und Dr. J. Schultheis) mit den Mitarbeitern des Personenstandswesens (der Standesämter und Urkundenstellen) des Bezirkes Leipzig statt“, in: Namenkundliche Informationen 54, 102.

[Erstmals werden in den Namenkundlichen Informationen die häufigsten in der Stadt Leipzig erteilten Vornamen aufgelistet (ebd.)].

1989/1990

Einrichtung einer „Namenberatungsstelle“, die sich nicht mehr nur mit Vornamen, sondern auch mit Familiennamen, Ortsnamen und anderen nachgefragten Namenarten beschäftigt.

Am 22. September 1990 wird die „Gesellschaft für Namenkunde (GfN) e.V.“ mit Sitz in Leipzig als eine gemeinnützige, wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Erforschung der Eigennamen gegründet. Den Vorsitz übernimmt Ernst Eichler, auf den auch die Initiative zur Gründung dieser Gesellschaft zurückgeht. Der Zweck des Vereins ist die Förderung von wissenschaftlichen Projekten, aber auch die Popularisierung und Verbreitung namenkundlicher Forschungsergebnisse. Auf regelmäßig stattfindenden Namenkundlichen Kolloquien werden namenkundliche Themen einem breiten Kreis von Interessenten zugänglich gemacht. Neben den (fast) monatlichen Kolloquien werden auch Namenkundliche Jahrestagungen, die bereits seit 1956 stattfanden, veranstaltet. Die Zeitschrift Namenkundliche Informationen wird nun von der Philologischen Fakultät und der neuen Gesellschaft gemeinsam herausgegeben.

1991

Einrichtung des Studienganges „Namenforschung“ als Nebenfach im Magisterstudium, später und bis jetzt als Angebot im Wahlbereich der Geistes- und Sozialwissenschaften.

1992

Hellfritzsch, Volkmar: Familiennamenbuch des sächsischen Vogtlandes, Berlin: Akademie-Verlag.

1993

Karlheinz Hengst wird zum Professor für Onomastik an der Universität Leipzig berufen.  Neben den Aufgaben in Lehre und Forschung liegt ihm die Namenberatungsstelle am Herzen. In seine Zeit fällt der Beginn der Mitarbeit von Diplomslavistin Gabriele Rodríguez, ab Dezember 1994 zunächst im Rahmen einer ABM, später als wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Der sächsische Staatsminister des Innern ernennt Frau Dr. D. Krüger im Namen des Freistaates Sachsen zum Mitglied der Kommission des Sächsischen Staatsministeriums des Innern für Fragen der Namengebung im Rahmen der Gemeindegebietsreform.

1994

Baumann, Jens / Krüger, Dietlind: Zu Fragen der Namengebung im Rahmen der Gebietsreform im Freistaat Sachsen (Aus der Arbeit einer Kommission), in: Namenkundliche Informationen 65/66, 9-22.

Lietz, Gero: Eigennamen und Reform der deutschen Rechtschreibung, in: Namenkundliche Informationen 65/66, 23-37.

1995

Hengst, Karlheinz: Eigennamen und arabisch-europäische Kulturbeziehungen, in: Namenkundliche Informationen 67/68, 71-78.

1996

Erstmals nach 1990 wieder Herausgabe von zwei NI-Heften pro Jahr (Nr. 69 und 70), gefördert durch die DFG.

„Die Personennamenberatungsstelle bei der Abt. Deutsch-Slavische Namenforschung am Institut für Slavistik der Universität Leipzig hat in den Jahren 1995 und 1996 eine bedeutende Zunahme an Anfragen zu verzeichnen. Bis Jahresende 1996 ist die Zahl der Auskünfte durch Frau Rodriguez von über 100 für 1995 auf fast 500 gestiegen. So wurde es erforderlich, mehrfach auch Absolventen und Studenten des Studienganges Onomastik in die Bearbeitung von Anfragen einzubeziehen“, in: Namenkundliche Informationen 70, 173.

1997

 Krüger, Dietlind: Zur Rolle der Eigennamen im sorbischen Kinder- und Jugendbuch, in: Namenkundliche Informationen 71/72, 113-119.

1998

Rodríguez, Gabriele: Aus der Arbeit der Personennamen-Beratungsstelle an der Universität Leipzig, in: Namenkundliche Informationen 73, 46- 49 [„In erster Linie werden Empfehlungen und Entscheidungshilfen zur Vergabe und Beurkundung von Vornamen gegeben. Diese betreffen vor allem Schreibweise, Geschlecht, Aussprache, Anzahl, aber auch Herkunft und ursprüngliche Bedeutung der Vornamen. Außerdem werden Gutachten und Empfehlungsschreiben zur beabsichtigten Änderung von Vor- und Familiennamen ausgefertigt. Gegenwärtig sind zunehmend ausländische Namen gefragt. Anregungen bekommen die jungen Eltern besonders durch Fernsehen, Kino, Musik, Sport, Literatur und Presse (ca. 50% aller Namenanfragen). Einige Eltern bringen sich neue Namen von Auslandsreisen mit (ca. 10% aller Anfragen). Jede sechste Ehe wird in Deutschland zwischen Ausländern und Deutschen bzw. zwischen zwei Ausländern geschlossen. Die Kinder erhalten oft Namen aus deren Kulturkreis. Diese sind in Deutschland unbekannt bzw. sogar ungewöhnlich (ca. 30% aller Anfragen zu Vornamen von in Deutschland lebenden Ausländern“ (47)]

Hengst, Karlheinz: Eigennamen und Oralität – eine sozioonomastische Betrachtung, in: Namenkundliche Informationen 74, 39-51.

1999

Hengst, Karlheinz: Tendenzen in der Vornamengebung, in: Der Sprachdienst 43, Heft 3, 100-104.

Gugutschkow, Sabine / Hengst, Karlheinz: Vornamengebung in Deutschland und interkulturelle Kontakte. Beobachtungen und Tendenzen in der gegenwärtigen Vornamenwahl, in: Onoma 34, 197-214.

2000

Die Leipziger Volkssolidarität startet eine Vortragsreihe zu namenkundlichen Themen. Gabriele Rodríguez spricht über „Aktuelle Fragen der Vornamengebung“, Dietlind Krüger über „Leipziger Familiennamen in Vergangenheit und Gegenwart“ und Erika Weber über „Sächsische Ortsnamen und deren Deutung“.

Prof. Dr. Jürgen Udolph, seit 1979 Wissenschaftlicher Angestellter an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Archiv für Gewässernamen Deutschlands, Arbeitsstelle Göttingen, erhält zum 1. Oktober 2000 einen Ruf an die Universität Leipzig, wo er die Professur für Onomastik wahrnimmt. Er übernimmt damit auch (in Kooperation mit der Gesellschaft für Namenkunde e.V.) die Leitung der Namenberatungsstelle. Durch seine seit 1998 (Radio Eins ORB/SFB) einsetzende Medientätigkeit in Funk und Fernsehen nimmt die Zahl der Anfragen stark zu. Für die Familiennamengutachten werden weitere Mitarbeiter, die den Studiengang Namenforschung absolviert haben oder namenkundlich ausgewiesen sind, unter Vertrag genommen.

2001

Das dreibändige „Historische Ortsnamenbuch von Sachsen“, hg. von Ernst Eichler und Hans Walther, bearbeitet von Ernst Eichler, Volkmar Hellfritzsch, Hans Walther und Erika Weber, erscheint im Akademie Verlag Berlin als Band 21 der Schriftenreihe Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte. Das Werk wird nunmehr auf dem sächsischen Dokumenten- und Publikationsserver Qucosa in drei PDF-Dateien zur Verfügung gestellt.

[Das Erscheinen dieses Werkes kann als Meilenstein der Leipziger Namenforschung bezeichnet werden. In der Folge häufen sich Anfragen verschiedener Sender auch zu ortsnamenkundlichen Themen.]

Hengst, Karlheinz: Mazur und Motzki. Slawische Familiennamen als kulturgeschichtliche Zeugen, in: Eichhoff, Jürgen /Seibicke Wilfried / Wolffsohn, Michael: Name und Gesellschaft. Soziale und historische Aspekte der Namengebung und Namenentwicklung, Mannheim:2001, 209-225.

2002

Seit Anfang 2002 verfügt die GfN über eine eigene Homepage und kann in ihren Aktivitäten noch sichtbarer werden. Seither häufen sich die Anfragen zu Gastvorträgen, die von allen Mitarbeitern wahrgenommen werden. Außerdem wird die weitere Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. (Wiesbaden) vereinbart.

Am 1. Februar 2002 wird eine 0190-Nummer in der Leipziger Namenberatungsstelle freigeschaltet, so dass die Beratung unter der Servicenummer 0190 887735 (1,86 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen) kostenpflichtig wird.

Die eintausendste (???) Sendung zur Deutung von Familiennamen durch Jürgen Udolph wird am 20. Oktober auf Radio Eins (ORB/SFB) ausgestrahlt.

2003

Die 9. Tagung des „Arbeitskreises für Namenforschung“ findet am 1. und 2. Oktober an der Universität Leipzig statt. Das Thema lautet „Ländernamen, Völkernamen, Landschaftsnamen“. [Im Folgejahr werden die Akten veröffentlicht, darin heißt es: „Für das Thema wie das in diesem Band behandelte kann man sich einen passenderen Tagungsort als Leipzig kaum vorstellen. Seit vielen Jahren ist die Namenkunde hier eine besonders intensiv gepflegte Disziplin. An der Universität Leipzig beheimatete Publikationsreihen wie die „Deutsch-Slawischen Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte“ und die „Onomastica Slavogermanica“ haben bereits früh die Bedeutung der interdisziplinären Arbeit betont und den fächerübergreifenden Blick nachhaltig gefördert.“, in: Eichler, Ernst / Tiefenbach, Heinrich / Udolph, Jürgen (Hgg.): Völkernamen – Ländernamen –Landschaftsnamen (= Onomastica Lipsiensia 2), Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2004, 7].

Anlässlich des 80. Geburtstages von Hans Walther erscheint ein Sammelband seiner Schriften. In einer Vorbemerkung schreibt Verfasser: “Der hier eingangs wiederabgedruckte Lehrbehelf zum Studienfach Namenkunde erschien erstmalig in Broschürenform (…) da er seine Nützlichkeit in der studentischen Ausbildung nach der Wende von damals ständig erwies, wurde er in drei Heften in etwas erweiterter Form 1998 vom Institut für Slavistik der Universität Leipzig erneut hergestellt und in den Lehrbetrieb des Instituts übernommen. Da er in dieser Gestalt im Jahre 2001 bereits wiederum vergriffen war, entschloß sich der Verfasser, ihn in den vorliegenden Band aufzunehmen, da er auch von den Studierenden der Geschichtswissenschaften und anderen an der Onomastik interessierten Vertretern der Öffentlichkeit außerordentlich gefragt ist und einen praktikablen Ein- und Überblick in die wissenschaftliche Namenforschung bietet.“, in: Hans Walther: Namenkunde und geschichtliche Landeskunde. Ein einführender Überblick. Erläuterungen namenkundlicher Fachbegriffe, Auswahlbiographie zur Namenkunde und Landeskunde Deutschlands. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 11.].

2004

Ernst Eichler begründet die Schriftenreihe Onomastica Lipsiensia. Leipziger Untersuchungen zur Namenforschung, herausgegeben von Ernst Eichler, Karlheinz Hengst, Dietlind Krüger und Jürgen Udolph, seit 2013 von Karlheinz Hengst, Dieter Kremer und Dietlind Kremer.

Ab Sommer 2004 läuft die Sendung „Namen auf der Spur“ erfolgreich im MDR-Fernsehen. Die Moderatorin Ulrike Nitzschke ist im Sendegebiet unterwegs, um außergewöhnliche Familien- und Ortsnamen zu enträtseln. Die namenkundlichen Fragen beantworten in den Sendungen Karlheinz Hengst und Jürgen Udolph.

Insbesondere seit dem 10. November 2004, als 40 Studierende mit Jürgen Udolph und Dietlind Kremer zu Johannes B Kerner in das Studio nach Hamburg reisten und die Leipziger Namenforschung in der abendlichen Talkshow bekannt gemacht wurde, steigt die Anzahl der Anfragen so rapide, dass lange Wartezeiten unvermeidlich werden.

2005

Weitere Sendungen des MDR mit Karlheinz Hengst in zahlreichen Staffeln von „Namen auf der Spur“ von 2004 bis 2007 zeigen, dass das Interesse an Namen weiter steigt.

[Eine Pressemeldung der Universität Leipzig lautet: „Das Interesse an der Namenforschung ist ungebrochen'', sagt Prof. Udolph, der „Herr der Namen“ (''Der Spiegel''). Am Freitag (14. Oktober, 22:00 Uhr) ist Udolph Gast in der NDR-Talkshow bei Jörg Pilawa und am Sonntagabend in der Reihe „ZDF Expedition“' (19:30 Uhr) zu sehen. Bereits am vergangenen Mittwoch berichtete Udolph gemeinsam mit der deutsch-slawischen Namenforscherin Dr. Dietlind Krüger und einigen Mitarbeitern aus der Namenberatung in der RTL-Sendung Stern-TV bei Günther Jauch vom wissenschaftlichen Alltag.“, www.uni-leipzig.de].

 „Vor allem an das namenkundlich interessierte Publikum richtet sich eine Publikation, die zeitweise sogar die Spiegel-Bestsellerliste erreichte und vor allem den Familiennamen gewidmet ist: S. Fitzek, J. Udolph, Professor Udolphs Buch der Namen. München 2005“, in: Namenkundliche Informationen 89/90: 491. Das Buch gibt auch Hinweise für eigenständige Namenanalysen.

2006

„Der bisherige Höhepunkt war die abendfüllende Sendung „Deutschland – Deine Namen“ mit Johannes B. Kerner (ZDF, 9. März 2006, 20.15 Uhr), bei der Jürgen Udolph als Experte mitwirkte. Die Leipziger Namenberater(innen) konnten dann ihr Wissen auch bei der sich anschließenden Talkrunde mit J.B. Kerner (23.00, ZDF) präsentieren. Die Durchschnittszuschauerzahlen lagen mit 4,5 Millionen bzw. 2,2 Millionen Zuschauern im Spitzenbereich. Entsprechend stark war die sich anschließende Nachfrage bei der Namenberatung in Leipzig“, in: Namenkundliche Informationen 89/90: 494.

„In einer neuen Folge der Sendereihe „Namen auf der Spur“ beim MDR-Fernsehen am 6., 13. und 20. April 2006 wirkte wiederum Karlheinz Hengst mit und erklärte Entstehung und Entwicklung von einigen Ortsnamen sowie zahlreichen Familiennamen in allgemeinverständlicher Form. Im anschließenden Telefon-Chat beantwortete Daniela Ohrmann weitere Anfragen zu Familiennamen, während K. Hengst jeweils im E-Mail-Chat im Anschluss an die Sendung Fragen beantwortete“, in: Namenkundliche Informationen 89/90: 493).

2007

Hellfritzsch, Volkmar: Personennamen Südwestsachsens. Die Personennamen der Städte Zwickau und Chemnitz bis zum Jahre 1500 und ihre sprachgeschichtliche Bedeutung (= Onomastica Lipsiensia 5), Leipzig: Leipziger Universitätsverlag.

Eichler, Ernst, unter Mitarbeit von Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte. Leipzig: Faber & Faber Verlag GmbH. [Dem "Interesse in der Öffentlichkeit will dieses Buch dienen" (S. 7)].

2008

Mit der Emeritierung von Jürgen Udolph übernimmt Dietlind Kremer die Leitung des Namenkundlichen Zentrums, einschließlich der Namenberatungsstelle. Die einzige deutsche Professur für Namenforschung geht verloren.

2009

Hellfritzsch, Volkmar: Studien zur Namenüberlieferung in Mitteldeutschland. Die Personen- und Ortsnamen im Terminierbuch (Liber Benefactorum) des Zwickauer Franziskanerklosters (um 1460), Beiheft 25 der Namenkundlichen Informationen.

Öffentlichkeitswirksam ist die Beteiligung Leipziger Namenforscher an der Landesgartenschau in Oranienburg. Unter Leitung von Jürgen Udolph untersuchte eine Gruppe junger Absolventen des Studienganges Namenforschung 500 Oranienburger Familiennamen hinsichtlich Häufung, Streuung und sprachlicher Herkunft. Versucht werden sollte, die Zusammensetzung der Bevölkerung einer mittelgroßen Stadt aus onomastischer Sicht näher zu beleuchten. Presse, Rundfunk und Fernsehen verfolgen das Projekt mit großer Aufmerksamkeit. Ausgewertet wurde die Aktion von Christin Koppius: Familiennamen der Stadt Oranienburg. Ein namenkundliches Projekt von Leipziger Namenforschern in Kooperation mit der Landesgartenschau Oranienburg 2009 GmbH, in: Onomastica Lipsiensia 8 (2012) 89-106.

„Im Berichtszeitraum wurden die folgenden namenkundlichen Magisterarbeiten vorgelegt: Silvia Palm, Benennungsmotivation in der Vornamengebung. Deutschland/China – ein Vergleich, Claudia Rothe, Leichenbücher als namenkundliche Quelle. Die Vornamen Leipzigs im 18. Jahrhundert, und Daniela Selditz, Die Interdisziplinarität von Genetik und Genealogie im Schnittpunkt der DNA-Genealogie 2009“, in: Namenkundliche Informationen 95/96: 420.

Die Mitarbeiterzahl der Namenberatungsstelle variiert und wird nach dem großen Boom (Judith Schwanke, Franziska Menzel, Tobias Hecklau, Daniela Ohrmann, Robin Ehrhardt, Marko Meier, Gundhild Winkler, Christin Koppius, Margit Hartig, Cindy Pötzsch, Silke Brohm, †Christian Riese) wieder verkleinert. Als Berater fungieren Prof. Dr. Karlheinz Hengst, Prof. Dr. Dieter Kremer, Prof. Dr. Christiane Schiller und Prof. Walter Wenzel

2010

Festkolloquium 20 Jahre Gesellschaft für Namenkunde e.V. 1880-2010: Die Stadt und ihre Namen (I) [Kremer ,Dietlind / Kremer, Dieter (Hg.), Die Stadt und ihre Namen, 1. Teilband (= Onomastica Lipsiensia 8), Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2012, 336 S.]

2011

In Kooperation mit dem Leipziger Universitätsverlag erscheinen die Namenkundlichen Informationen ab 99/100 nun stets als Doppelnummer in einem Band, nach dem plötzlichen Tod von Ernst Eichler fortgeführt von Karlheinz Hengst und Dietlind Kremer.

Seit August 2011 postet bzw. tweetet die NBS mehrmals wöchentlich namenkundlich Interessantes zu aktuellen Themen der Zeit bzw. Gesellschaft bei Facebook und Twitter. Später kommt auch Instagram dazu.

2012                                                                   

Bily, Inge: Potsdam bis München. Die Ausfahrten der A9 –- ihre Namen kurz erklärt. Das Namenbuch fürs Handschuhfach, Leipzig: Engelsdorfer Verlag.

Namenkundliche Workshops:

Prof. Dr. Albrecht Greule (Regensburg)
Das Deutsche Gewässernamenbuch – ein Werkstattbericht

Dr. Mirjam Schmuck (Mainz)
Familiennamen als Zeugen der Kulturgeschichte

Prof. Dr. Dieter Kremer (Trier/Leipzig)
Romanische Familiennamen I

Romanische Familiennamen II

Prof. Dr. Karlheinz Hengst (Leipzig/Chemnitz)
Eindeutschungsprozesse ursprünglich slavischer Ortsnamen – mit einem Blick in eine Originalurkunde

Dr. Wolfgang Janka (Regensburg)
Wie kommt ein Ortsnamenbuch zustande? Konzeptionelles und Methodisches am Beispiel des Historischen Ortsnamenbuchs von Bayern (HONB)

Diana Ascher (Leipzig)
Zur Untersuchung der Ortsnamen des Kreises Fulda

2013

Tagung Die Stadt und ihre Namen (II) [Kremer, Dietlind / Kremer, Dieter (Hg.): Die Stadt und ihre Namen, 2. Teilband (= Onomastica Lipsiensia 9), Leipzig: Leipziger Universitätrsverlag, 451 S.]

Namenkundliche Workshops:

Dr. Susanne Baudisch (Dresden)

Namengebung des Adels im Mittelalter zwischen Saale und Neiße

Dr. Claudia Maria Korsmeier (Münster)
Ein Blick hinter die Kulissen: Das Westfälische Ortsnamenbuch

Dr. Kathrin Dräger (Freiburg)
Digitale Kartierung. Neue Perspektiven für die Siedlungsnamenforschung

2014

Podiumsdiskussion „Namenforschung und Medien", Moderation Prof. Dr. Dieter Kremer (Trier/Leipzig):

Prof. Dr. Jürgen Udolph (Leipzig): Freud' und Leid' – Erfahrungen aus dem Kontakt mit Medien

Dr. Rita Heuser (Akademie der Wissenschaften zu Mainz): „Das Thema Namen geht immer“: Medienerfahrungen der Mainzer Namenprojekte

Dr. Sandra Reimann (Universität Regensburg): Vermittlung von Namen in der Öffentlichkeit als Beitrag zur Popularisierung der Wissenschaften

Dr. Lutz Kuntzsch (Gesellschaft für Deutsche Sprache, Wiesbaden): Von Leipzig durch die Welt nach Wiesbaden: Vornamen als Teil der Spracharbeit und Sprachberatung

Dr. Dietlind Kremer (Namenkundliches Zentrum Universität Leipzig): Akademisch, amtlich, populär – eine Gratwanderung

Namenkundliche Workshops:

Dr. Susanne Baudisch (Dresden)

Wissenschaftskommunikation digital in der Namenforschung. Chancen und Perspektiven

Dr. Kirstin Casemir, (Münster)

Halbhusten, Oberneger und Bierbergen. Aus der Arbeit in einer Ortsnamenforschungsstelle

Dr. Eva-Maria Dickhaut (Marburg)

"Die Datenbanken der Forschungsstelle für Personalschriften als onomastische Quelle".

Kristin Loga (Bremen)

Ortsnamen des Südharzes: Die Kreise Quedlinburg und Sangerhausen

Gabriele Rodríguez (Leipzig)

Vornamengebung in Deutschland heute

Thomas Liebecke (Leipzig):

Vornamen und was sie aussagen

Natalja Vyrsta (Ternopil)

Ukrainische Namen

Hengst. Karlheinz: Grammatisches Verhalten von Familiennamen aus fremden Sprachen. Dargestellt an Familiennamen von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion, in: Debus, Friedhelm / Heuser, Rita / Nübling, Damaris (Hgg.): Linguistik der Familiennamen, Hildesheim/Zürich/New York: Olms, 495-512.

2015

Tagung (mit dem Arbeitskreis Namenforschung und der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung) „Fremde Namen“ [Kremer, Dietlind / Kremer, Dieter (Hg.), „Fremde Namen“, Akten der Leipziger Tagung des Arbeitskreises Namenforschung der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung am 9. und 10. Oktober 2015 (= Onomastica Lipsiensia 12), Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2016, 325 S. [Darin Beiträge von Dietlind Kremer Fremde Namen? Ein Blick in das Archiv der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig, Gabriele.Rodríguez: Aktuelle Tendenzen in der Namengebung ausländischer bi- und multikultureller Familien in Deutschland, und Dieter Kremer:. Romanische Namen in Deutschland].

Namenkundliche Workshops:

Frauke Rüdebusch (GfdS Wiesbaden):

Pumuckel, Adalbert oder Leon?

Prof. Dr. Karlheinz Hengst (Leipzig/Chemnitz)

Personennamen Leipzigs vor 1000 Jahren

Prof. Dr. Dieter Kremer (Trier/Leipzig)

Namen romanischer Herkunft

Dr. Ingrid Spitzner (Konstanz)

Nachhaltigkeit und Stärke von Firmennamen in wirtschaftlichen Krisen

Seit 2015 arbeitet Anna-Maria Müller insbesondere in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie betreut die Homepage (www.namenberatung.eu) und die Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Instagram). Nach dem Abschluss BA Kommunikations- und Medienwissenschaft“, dem Magisterstudium mit dem Hauptfach „Soziologie“ absolvierte sie auch die beiden Wahlmodule „Einführung in die Namenforschung“ und „Personennamen“, wodurch sie einen Einblick in das breite Spektrum der Namenforschung erlangen konnte.

2016

Kolloqium Namen und Übersetzung [Namenkundliche Informationen 107/108 (2016) 10-200]

Bily, Inge: Eisenach bis Görlitz. Die Ausfahrten der A4 zwischen Eisenach und Görlitz – ihre Namen kurz erklärt. Das Namenbuch fürs Handschuhfach. 2. Leipzig: Engelsdorfer Verlag.

Namenkundliche Workshops:

Prof. Dr. Karlheinz Hengst (Leipzig/Chemnitz)

Die Bereicherung des Deutschen durch Familiennamen in Folge von Zuwanderung

Dr. Lutz Kuntzsch (Wiesbaden)

Sprach- und Vornamenberatung: gestern – heute – morgen

Gabriele Rodríguez (Leipzig)

Fremde Namen in Deutschland

Dr. Gundhild Winkler und Tobias Hecklau (Leipzig)

Familiennamen als Arbeitsschwerpunkt am Namenkundlichen Zentrum in Leipzig

2017

Tagung (in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung) Namen und Berufe [Kremer, Dieter (Hg.): Namen und Berufe (= Onomastica Lipsiensia 13), Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2018, 394 S.]

Namenkundliche Workshops:

Dr. Inga Siegfried (Bern)

Was passiert, wenn ein Ort einen Namen bekommt (und behält)?

Rodriguez, Gabriele: Namen machen Leute: Wie Namen unser Leben beeinflussen. München: Komplett Media GmbH. [Finn ist lustig, Katharina ist erfolgreich, Emilia ist gutaussehend, Jan ist sportlich, und Kevin ist dumm. Namen wecken automatisch Assoziationen in uns, die wir mit einem Attribut verknüpfen - bewusst oder unbewusst. Das geht sogar so weit, dass Lehrer Kevin und Justin nicht nur weniger zutrauen als Alexander oder Maximilian, sie benoten sie mitunter auch schlechter. Und das bei gleicher Leistung. Aber woran liegt es, dass wir Menschen anhand ihres Namens beurteilen? Woher kommen die Ströme und Trends? Und mit welchen Namen machen Eltern auf keinen Fall etwas falsch? Namensforscherin Gabriele Rodríguez analysiert Herkunft und Entwicklung von Namen und gibt Tipps für Individualisten, die ihre eigenen Namen kreieren wollen“ Ankündigungstext des Verlages]

2018

Für eine Sendung, "die den Dingen auf den Grund gehen will und jeden Tag Wissen verständlich machen will" mit Namen „3Sat NANO “wurde im Namenkundlichen Zentrum gefilmt.: Namenlehre, Namenforschung und Namenberatung wurden besucht und insbesondere zum Thema „Vornamen als soziale Marker“ gefragt.

2019

Jubiläumsveranstaltung „65-30-25“. Rückschau auf „65 Jahre Leipziger Namenforschung" (durch den Zeitzeugen Karlheinz Hengst), 30jähriges Dienstjubiläum von Dietlind Kremer und 25 Jahre Namenberatung mit Gabriele Rodríguez.

Aus rechtlichen Gründen erfolgt 2019 die Trennung der universitären Namenberatung von der Deutschen Gesellschaft für Namenforschung e.V.

Namenkundliche Workshops:

Mirjam Schmidt-Jüngst (Mainz)

Namenwechsel transgeschlechtlicher Personen

Dr. Rita Heuser (Mainz)

Digitale Familiennamenforschung. Einblick in die Werkstatt des Projekts “Digitales Familiennamenbuch (DFD“

2020

Im neuen Blog des Namenkundlichen Zentrums (www.namenberatung.eu) werden viele namenkundliche Beiträge auch den Interessenten zugänglich gemacht, die keine der anderen genannten Medien nutzen (https://www.philol.uni-leipzig.de/namenberatungsstelle/namenberatungsstelle/blog/). 

Gern gesehen ist die Mitwirkung des Namenkundlichen Zentrums auch bei Aktivitäten der Universität Leipzig, so zum Beispiel beim Dies Academicus, bei Alumni Veranstaltungen, bei Stadtfesten, Veranstaltung der Förderer des Deutschlandstipendiums, Seniorenkolleg u.a.

Seit 2020 gibt es im Unimagazin die Kolumne: „Die Uni und ihre Namen“, in der Dietlind Kremer ganz unterschiedliche Namenarten (der Uni) thematisiert.

Diverse Interviews, Sendungen, Zeitungsberichte über Namen bzw. die Arbeit der „Leipziger Namenforscher“. 2020 ist Gabriele Rodriguez z.B. Gast in der NDR Talk Show. Beim MDR gibt es einen Podcast ELTERNABEND, der wöchentlich ausgestrahlt wird (MDR Mediathek und auch Audio MDR Jump). Es werden viele verschiedene Themen rund um Eltern und Kinder angesprochen und Namenthemen sind auch dabei.

Ende 2021

Unangekündigte Auflösung der seit den 1950er Jahren aufgebauten Spezialbibliothek zur Namenforschung und Reduktion des Namenkundlichen Zentrums auf einen Büroraum.

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